
Stell dir vor: Es ist Hauptsaison, dein Ferienhaus ist bestens gebucht – doch plötzlich passiert es. Ein Wasserrohrbruch legt das halbe Haus lahm, der Gast ist sauer, der Schaden hoch. Oder ein Gast stolpert unglücklich auf der Terrasse und verlangt Schadensersatz. Solche Situationen wünscht sich kein Gastgeber, doch sie können leider schneller eintreten, als man denkt. Genau hier zeigt sich, wie wichtig Versicherungen für Vermieter sind.
Gerade bei der Vermietung von Ferienwohnungen und Ferienhäusern sind Risiken vielfältig – von Sachschäden bis hin zu Personenschäden. Viele Vermieter unterschätzen dabei, dass Standardversicherungen oft nicht ausreichen, um im Schadensfall wirklich abgesichert zu sein.
Daher zeigen wir dir in diesem Artikel, welche Versicherungen für Vermieter von Ferienunterkünften wirklich wichtig sind, worauf du bei den Policen achten solltest und wie du dich vor bösen Überraschungen schützt. So kannst du dich anschließend entspannt zurücklehnen und deine Gäste unbeschwert empfangen.
Warum spezielle Versicherungen für Vermieter unverzichtbar sind
Sobald du deine Ferienimmobilie regelmäßig an Gäste vermietest, bist du gewerblich tätig (die genauen Bestimmungen kannst du in unserem Artikel Ferienwohnung vermieten: Privat oder gewerblich? nachlesen). Damit ändern sich auch die Anforderungen an deinen Versicherungsschutz. Standard-Policen decken viele Schäden schlicht nicht ab.
Typische Risiken:
- Schäden durch Gäste
- Haftungsfragen bei Personen- oder Sachschäden
- Ertragsausfall durch Schäden am Mietobjekt
- Diebstahl von Inventar durch Unbekannte oder Gäste
- Elementarschäden wie Überschwemmungen oder Sturmschäden
Ein umfassender Versicherungsschutz schützt dich vor teuren Überraschungen – und sichert deine Einnahmen langfristig ab.
Wichtige Versicherungen für deine Ferienunterkunft im Überblick
Hier die wichtigsten Versicherungen, die du als Vermieter einer Ferienwohnung unbedingt kennen solltest:
1. Gebäudeversicherung / Wohngebäudeversicherung
Starke Schäden durch Feuer, Wasser oder Unwetter können leider schneller entstehen, als man meint – und genau deshalb ist eine Gebäudeversicherung für jede Immobilie Pflicht. Das gilt sowohl für private Wohnhäuser als auch für vermietete Ferienunterkünfte.
Diese Versicherung deckt in der Regel Schäden durch Wasser, Feuer, Sturm und Hagel sowie durch Elementarereignisse wie Erdbeben oder Überschwemmungen ab.
Für dein Ferienhaus gelten ähnliche Regeln wie für dein eigenes Zuhause. Vermietest du allerdings eine Ferienwohnung, ist meist die Eigentümergemeinschaft für die Gebäudeversicherung verantwortlich.
Wichtig: Da Schäden in Ferienimmobilien oft erst spät entdeckt werden, musst du der Versicherung immer mitteilen, dass du die Immobilie vermietest. Das kann die Beiträge erhöhen – sichert dich aber im Ernstfall zuverlässig ab.
Tipp: Manche Versicherer bieten spezielle Policen für Vermieter von Ferienunterkünften, oft inklusive Handwerkerservice. Besonders praktisch, wenn dein Ferienhaus weit entfernt liegt und schnelle Hilfe gefragt ist.
2. Hausrat- und Inhaltsversicherung – Schutz für Inventar und Ausstattung
Ferienwohnungen und Ferienhäuser werden möbliert vermietet – deshalb reicht es nicht, nur das Gebäude abzusichern. Auch der gesamte Hausrat sollte versichert sein.
Die Hausratversicherung schützt alles, was nicht fest zur Immobilie gehört – also Möbel, Elektrogeräte, Dekoration, Kleidung oder Kücheninventar. Diese Police ist in der Regel für private Vermieter gedacht und deckt Schäden durch Feuer, Einbruchdiebstahl, Leitungswasser, Sturm und Hagel ab.
Für gewerblich genutzte Ferienunterkünfte ist die Inhaltsversicherung die passende Lösung. Sie funktioniert ähnlich wie die Hausratversicherung, umfasst aber zusätzlich betriebliche Anlagen, Maschinen und Geräte – also alles, was zur materiellen Basis deines Vermietungsgeschäfts gehört.
Wichtig: Überprüfe regelmäßig, ob die Versicherungssumme dem tatsächlichen Wert deines Inventars entspricht. So vermeidest du Unterversicherung und bist im Schadensfall rundum abgesichert.
3. Haftpflichtversicherung für Vermieter
Als Vermieter einer Ferienunterkunft ist die Absicherung deines Haftungsrisikos besonders wichtig. Denn passiert einem Gast ein Unfall – etwa durch ein defektes Gerät oder eine Stolperfalle – kannst du haftbar gemacht werden.
Prüfe deshalb deine private Haftpflichtversicherung: Manche Policen schließen bereits Schäden aus der Vermietung einer Eigentumswohnung mit ein. Falls nicht, solltest du über eine separate Vermieterhaftpflicht nachdenken.
Als Vermieter einer Ferienunterkunft haftest du für Schäden, die deinen Gästen entstehen – egal, ob es sich um Personen- oder Sachschäden handelt. Besonders wichtig ist dabei die Verkehrssicherungspflicht: Du musst dafür sorgen, dass deine Unterkunft sicher ist und keine Gefahrenquellen bestehen.
Wird diese Pflicht verletzt und es kommt zu einem Unfall, reicht eine private Haftpflichtversicherung oft nicht aus. In diesem Fall brauchst du eine umfassendere Absicherung:
-
Hauseigentümerhaftpflichtversicherung für Eigentümer von vermieteten Immobilien
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Betriebshaftpflichtversicherung, wenn du die Unterkunft gewerblich betreibst oder ein Beherbergungsbetrieb vorliegt
Diese Versicherungen übernehmen unter anderem Schmerzensgeld, Schadensersatz sowie Kosten für beschädigtes oder verlorenes Eigentum deiner Gäste.
4. Mietausfallversicherung
Falls deine Immobilie durch einen Schaden (z. B. Brand, Überschwemmung) vorübergehend nicht vermietet werden kann, ersetzt diese Versicherung den entgangenen Gewinn.
5. Rechtsschutzversicherung für Vermieter
Durch diese Versicherung erhältst du Unterstützung bei rechtlichen Auseinandersetzungen, z. B. bei Streitigkeiten mit Gästen oder Nachbarn.
6. Glasversicherung (optional)
Empfehlenswert, wenn dein Ferienhaus viele große Fenster oder Glastüren hat. Diese Versicherung übernimmt Reparaturkosten bei Glasbruch.
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Praxisbeispiel: Wenn’s ernst wird – so helfen dir Versicherungen
Beispiel 1:
Ein Gast beschädigt versehentlich das neue Ledersofa mit Rotwein. Die Hausratversicherung für Ferienunterkünfte übernimmt den Schaden.
Beispiel 2:
Ein Sturmtief deckt das Dach ab, die Immobilie ist wochenlang nicht vermietbar. Dank Mietausfallversicherung bleibst du finanziell abgesichert.
Beispiel 3:
Ein Urlaubsgast stürzt auf der vereisten Außentreppe und verletzt sich schwer. Die Haftpflichtversicherung für Vermieter springt ein.
Weiterführende Informationen für Gastgeber
Vertiefe dein Wissen mit weiteren Artikeln in unserem Guide:
🔗 Rechtliches & Versicherung für Vermieter
Fazit: Versicherungen für Vermieter sind Pflicht – aber mit System
Eine Ferienunterkunft zu vermieten, ist ein attraktives Geschäftsmodell. Doch ohne den passenden Versicherungsschutz kann es schnell teuer werden. Die wichtigsten Policen helfen dir, Risiken zu minimieren und deinen Vermietungsalltag entspannt anzugehen.